Walter
Faber 50 Jahre, geboten 1907 von Beruf Vollblut Techniker, bezeichnet
sich selbst als „Mann in den besten Jahren“. Sein Verhalten
kennzeichnet markante Eigenschaften und Gewohnheiten, alles
Ungewohnte macht ihn nervös. Da er ein vollkommener Rationalist ist,
vertraut er nur auf Tatsachen, mathematische Formeln und Beweise,
deswegen bezieht er sich auch ständig auf Statistiken und Theorien
(„Ein Blick auf die Statistik: Rückgang Tuberkulose
beispielsweise, Erfolg der Prophylakte, Rückgang 30% auf 8%“,
S.106). Walter kann mit mystischen und künstlerischen Dingen nichts
anfangen; er ist ein Pragmatiker, der praktisch lebt, denkt und
handelt. Mit Künstlern, „die sich für höhere oder tiefere Wesen
halten,…“ (S. 39), kann Faber sich nicht identifizieren. Die
Natur lehnt er auch ab, gegenüber der Fruchtbarkeit der Natur
empfindet Faber sogar ein Ekelgefühl („Was mir auf die Nerven
ging: die Molche in jedem Tümpel, in jeder Eintragspfütze ein
Gewimmel von Molchen – überhaupt diese Fortpflanzerei überall,
alles stinkt nach blühender Verwesung“, S. 51). Fabers Einstellung
zum anderen Geschlecht und anderen Rassen ist voreingenommen und
intolerant. Außer seinem deutschen Freund Joachim (S. 10) kann er
keine anderssprachigen Kulturen leiden. Zudem hält er sozialen
Abstand zu Afrikanern („Wieso die Negerin plötzlich lachte [...]
Ihr Riesenmaul, ihr Krisselhaar“, S.12). Walter Faber ist ein
Einzelgänger: Er sagt selbst über sich, dass „zu den
glücklichsten Minuten, die [er] kenne, die Minute gehört, wenn [er]
eine Gesellschaft verlasse“ (S.92). Hieran erkennt man, dass Walter
keinerlei Interesse an sozialen und gesellschaftlichen Kontakten
hegt. Faber lässt sich nicht von seinen Gefühlen lenken, er ist
kein Romantiker, denn wenn er romantisch ist, zeigt er Emotionen,
lässt sich von ihnen leiten und vergisst logische Tatsachen. Somit
ist das Leben für Faber ein berechenbarer Prozess, der keinen
Spielraum für Ereignisse lässt, die der Mensch nicht beeinflussen
kann. („Ich
glaube nicht an Fügung und Schicksal, als Techniker bin ich gewohnt
mit Formeln und Wahrscheinlichkeiten zu rechnen, S.22). Walter Faber
kann Frauen nur ertragen, wenn er dazu bereit ist, er hasst Gespräche
über Liebe und Ehe. Man kann verallgemeinern das Faber
frauenfeindlich agiert.
Literatur:
Max
Frisch: Homo Faber, Ein Bericht, Suhrkamp Verlag
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